Herkules & Susi
Die Basis der heutigen Rinderherde bildete ein Fleckviehdoppelnutzungsbestand aus den späten 1980er Jahren, der von Vererbern der niederösterreichischen Fleckviehzucht geprägt wurde. Als besonders erwähnenswert erscheint die Herkules-Tochter Susi, geboren am 26. 5. 1988.
Susi stand im mittleren Rahmen, hatte korrekte Fundamente und ein hochsitzendes Euter mit tiefem Schenkeleuteransatz.
Susi überzeugte durch die Qualität ihrer abgesetzten Kälber.
Vater Herkules beeinflusste nachhaltig die Simmentalpopulation in Großbritannien und Irland.
Die Nachkommen & das erste hornlose Kalb
Über Susis Nachkommen, insbesonders durch die Ho-Tochter Venus und durch die Eisenherz-Tochter Save, fanden ihre Gene in der Herde eine weite Verbreitung.
Das erste genetisch hornlose Kalb wurde im November 1991 geboren, dem Beginn der Hornloszucht am Betrieb. Der Vater des weiblichen Kalbes war der amerikanische Simmentalvererber Leggacy Return.
Einfluss aus Bayern
Auf Grund von veterinärrechtlichen Bestimmungen und Unterschieden im Zuchtziel wurde in weiterer Folge das Hornlosgen bevorzugt durch den Einsatz von Stieren der bayerischen E-, H- und P-Linie im Bestand integriert. Hervorzuheben sind die Besamungsstiere Emperor PP, Eisenherz PP, Horn PP, Pikant PP und Gorm PP.
Die letzte gehörnte Mutterkuh hat den Bestand im September 2002 verlassen. Um Schwächen einzelner Hornlosvererber auszugleichen und wertvolle Gene der großen gehörnten Doppelnutzungspopulation zu nutzen werden ab 1998 gezielt ausgesuchte Vererber der Doppelnutzung auf hornlose Kühe, die am P-Locus die Möglichkeit auf Homozygotie in sich tragen, eingesetzt.
Große Vielfalt an Vätern
Es wird zwar im Zuchtziel der Doppelnutzung eine andere Gewichtung der Merkmalskomplexe vorgenommen als in der Mutterkuhhaltung, aber bei einer Herdbuchkuhanzahl von über einer Million Kühen in Österreich und in Deutschland bei einer großen Variationsbreite sind durchaus wertvolle Gene in der Doppelnutzungspopulation vorhanden, die auch in der Mutterkuhhaltung erwünscht sind.
Darüber hinaus kommen auch einige Besamungsstiere aus der Simmentalpolulation zum Einsatz, sofern sie dem Zuchtziel entsprechen.